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6.1 Einführung

In vielen Anwendungsbereichen lassen sich Problemstellungen als Constraint-Problem formulieren. Aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Domänen und der Vielfältigkeit der Anwendungsszenarien ist es notwendig, an die jeweilige Domäne angepasste Constraint-Lösungsverfahren einzusetzen. Zur Behandlung unterschiedlicher Constraint-Domänen innerhalb eines strukturbasierten Konfigurierungswerkzeugs ist eine Kooperation mehrerer Constraint-Solver sowohl für finite als auch infinite Domänen erforderlich. Diese Kooperation muss durch eine Komponente geleistet werden, mit der sich unterschiedliche Constraint-Solver je nach Bedarf und domänenspezifisch einsetzen lassen. Die Modularität des Entwurfs ist dabei entscheidend für die Austauschbarkeit einzelner Komponenten.

Das vorherige Kapitel hat gezeigt, dass aufgrund der Vielzahl möglicher Problemspezifikationen und der großen Zahl existierender Lösungsverfahren mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften es außerdem sinnvoll ist, innerhalb einer Domäne je nach Problemstellung entsprechende Lösungsverfahren einzusetzen: Um eine möglichst hohe Effizienz bei der Problemlösung zu erreichen, sollten die Lösungsverfahren problemabhängig anwendbar sein. Auch hier stellt sich die Anforderung an die Modularität: Um flexibel die jeweils geeigneten Verfahren einsetzen zu können, werden insbesondere gekapselte Schnittstellen und ein Mechanismus benötigt, die einen problemlosen Wechsel einzelner Komponenten bzw. Constraint-Solver erlauben. Dadurch würde zudem die Erweiterbarkeit des Systems sichergestellt werden, indem zukünftig benötigte, spezielle Lösungsverfahren an eine einheitliche Schnittstelle angebunden werden können.

Die zu erstellende und in ENGCON zu integrierende Constraint-Komponente sollte im Detail die folgenden Anforderungen erfüllen:

Nachfolgend wird ein Konzept vorgestellt, mit dem sich die genannten Anforderungen, die sich hinsichtlich einer Integration in das Konfigurierungswerkzeug ENGCON stellen, erfüllen lassen. In diesem Kapitel wird dazu eine Constraint-Komponente spezifiziert, welche im Folgenden mit YACS benannt wird. Der Name YACS steht für Yet Another Constraint Solver. YACS ist allerdings mehr als nur ein einzelner Constraint-Solver.6.1 Es bezeichnet vielmehr ein hybrides System zum flexiblen Einsatz von Constraint-Lösungsverfahren für finite und infinite Domänen. Sie sind eingebettet innerhalb einer modularen Framework-Architektur.



Fußnoten

...6.1
Der Namensgebung von YACS liegt damit eine gewisse Ironie zugrunde, denn YACS ist gerade nicht ein ,,gewöhnlicher`` Constraint-Solver. Vielmehr ermöglicht das YACS-Framework die flexible Kooperation und Kombination von Lösungsalgorithmen zu Constraint-Solvern mit neuen bzw. erweiterten Eigenschaften.

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