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3.1 Übersicht

Im Folgenden wird das am Technologie-Zentrum Informatik (TZI)3.1 des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Bremen3.2 entwickelte strukturbasierte Konfigurierungssystem ENGCON beschrieben. ENGCON ist ein Akronym für Engineering & Configuration und ist, wie die meisten Konfigurierungssysteme, für den technischen Bereich zugeschnitten. Das System ermöglicht die Unterstützung von Ingenieuren bei Konstruktionsaufgaben z.B. zur Angebotserstellung und -validierung. ENGCON kann überall dort eingesetzt werden, wo hochstrukturiertes Wissen über Aggregate und Komponenten vorliegt (vgl. Hollmann et al., 2000).

Der Schwerpunkt von ENGCON liegt im Gegensatz zu z.B. XCON nicht auf Inferenzen, die aufgrund von Expertenregeln gebildet werden (,,regelhafte Expertise``), sondern auf Inferenzmechanismen, die aufgrund der wissensbasierten Architektur des Systems abgeleitet werden können. Als wissensbasierte bzw. hybride wissensbasierte Systeme werden nach Schlingheider (1994) Systeme bezeichnet, die eine deklarative Wissensrepräsentation erlauben, d.h. es kommen eine oder mehrere der unter Abschnitt 2.2 ff. vorgestellten Formen der Wissensrepräsentation zum Einsatz. Ein Vorteil von solchen Systemen ist, dass sich der Wissensingenieur beim Erstellen der Wissensbasis auf den Kern seiner Arbeit konzentrieren kann:

,,Der Arbeitsinhalt beim Kodieren der Wissensdomäne umfasst durch die von diesen Systemen angebotene Unterstützung weniger die Formulierung von Kontrollstrukturen zum Feuern von Regeln oder dergleichen. Es kann vielmehr verstärkt der eigentlichen Modellierung des Wissens mit Regeln, Funktionen oder Objektstrukturen Rechnung getragen werden`` (Schlingheider, 1994, S. 55).

Eine Besonderheit von ENGCON ist der inkrementell und interaktiv verlaufende Konfigurierungsprozess. Am Ende einer strukturbasierten Konfigurierung steht immer genau eine Lösung. Im Gegensatz zu anderen Konfigurierungswerkzeugen, die häufig eine Breitensuche vornehmen und abschließend alle gefundenen Lösungen präsentieren, findet während der Konfigurierung mit ENGCON eine benutzergesteuerte Tiefensuche statt, mit dem Ziel, interaktiv eine für den Benutzer geeignete Lösung zu finden.



Fußnoten

...3.1
http://www.tzi.de
...3.2
htpp://www.informatik.uni-bremen.de

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