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3.4.3 Kompositionelle Hierarchie

Die Taxonomie wird innerhalb der Begriffshierarchie mit der, für die Konfigurierung besonders wichtigen, kompositionellen Hierarchie, auch Zerlegungshierarchie oder Partonomie genannt, verknüpft. Innerhalb der kompositionellen Hierarchie wird von Aggregaten über 1-n Relationen (has-parts) auf ihre (Teil-)Komponenten verwiesen. Mehrfaches Vorkommen wird durch eine Stelligkeit der jeweiligen Relation definiert. In Abbildung 3.5 ist das Konzept Festplatte zu sehen, welches mit dem (Wurzel-)Konzept PC aus Abbildung 3.3 über eine has-parts-Relation, in diesem Fall hat-komponente, in Beziehung steht. Die Stelligkeit der Relation ist mit 1 2 angegeben, was bedeutet, dass ein PC ein oder zwei Festplatten besitzt. Insgesamt darf ein PC aus 7 bis 16 Konzepten vom Typ PC_Komponente und aus 3 bis 8 Konzepten vom Typ Peripherie_Komponente bestehen (siehe Abbildung 3.3).

Abbildung 3.5: Konzept für eine Festplatte
\begin{figure}\centering
\begin{rahmen}
\begin{small}
\begin{verbatim}(def-do
...
...n ''hd'' (non-config true))))\end{verbatim}
\end{small}\end{rahmen}
\end{figure}

Die has-parts-Beziehungen sind in der Begriffshierarchie frei definierbar. Zudem lassen sich beide Richtungen, neben has-parts auch dessen Inverses part-of, angeben. In dem Zielkonzept in Abbildung 3.3 finden die has-parts-Beziehungen hat-komponente und hat-peripherie Verwendung. In Abbildung 3.6 ist die Definition von hat-peripherie zu sehen. Neben dem Namen und der Klasse der Relation, lässt sich dort die inverse Relation angeben, in diesem Fall peripherie-von,3.9 sowie die Transitivität der Relation definieren (t für true) oder negieren (f für false). Transitivität bedeutet in diesem Fall, dass Konzepte, die einem Oberkonzept zugeordnet sind, ebenfalls dessen Oberkonzept zugeordnet sind.

Abbildung 3.6: Definition einer has-parts-Relation
\begin{figure}\centering
\begin{rahmen}
\begin{small}
\begin{verbatim}(def-rel...
...at-peripherie
:transitive t)\end{verbatim}
\end{small}\end{rahmen}
\end{figure}

Mit der 1-n has-parts-Relation in der kompositionellen Hierarchie wird für die Konfigurierung ein Top-Down-Vorgehen ermöglicht: eine Zerlegung des Zielkonzepts in seine Dekompositionen, wobei gleichzeitig durch die Spezialisierungen in der Taxonomie eine Verfeinerung der Aggregate bis zu den Blattkonzepten erfolgt. Durch die part-of-Relation hingegen wird ein Bottom-Up-Vorgehen unterstützt, bei dem eine Aggregation von Komponenten mit dem Ziel des Zusammenfügens zu einer Integration betrieben wird. Auch wenn die Begriffshierarchie dieses ermöglichen würde, ist ein Bottom-Up-Vorgehen derzeit allerdings in ENGCON nicht implementiert.



Fußnoten

...3.9
Außer der has-parts-relation und der inversen part-of-relation sind derzeit keine weiteren definierbaren Relationen vorgesehen. Erweiterungen sind jedoch möglich.

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