Konzeptuelle Constraints sind neben dem in der Begriffshierarchie definierten Konzept- und Kontrollwissen Teil des statischen Wissens. Sie beschreiben Abhängigkeiten zwischen den Konzepten der Begriffshierarchie von ENGCON. Mittels konzeptueller Constraints lässt sich über die Konzeptebene eine Zuordnung zwischen den Instanzen bestimmter Konzepte und deren Parametern zu anderen Instanzen vornehmen. In konzeptuellen Constraints werden Instantiierungsregeln, auch ,,Bindungsmuster`` genannt, in Form von sog. Variablen-Pattern-Paaren definiert. Mit einem Variablen-Pattern-Paar wird eine bestimmte Instanz eines Konfigurierungsobjektes an eine Pattern-Variable gebunden. Variablen-Pattern-Paare werden von einem Pattern-Matcher ausgewertet. Der Pattern-Matcher entscheidet, wann die in den konzeptuellen Constraints definierten Constraint-Relationen instantiiert werden. Für jede neu erzeugte Instanz eines Konfigurierungsobjektes überprüft der Pattern-Matcher, ob mit ihr das Variablen-Pattern-Paar eines konzeptuellen Constraints erfüllt wird (engl. to match). Ist ein Variablen-Pattern-Paar erfüllt, werden Instanzen von der bzw. den in dem konzeptuellen Constraint definierten Constraint-Relation(en) erzeugt und deren Constraint-Variablen an die Slots der Instanzen der betreffenden Konfigurierungsobjekte gebunden (vgl. Werres, 2002).
Über konzeptuelle Constraints wird somit durch sukzessives Instantiieren von Constraints der inkrementelle Aufbau des Constraint-Netzes gesteuert. Konzeptuelle Constraints können wie (Meta-)Regeln mit einem Bedingungs- und einem Aktionsteil aufgefasst werden. Der Bedingungsteil wird dementsprechend durch die Variablen-Pattern-Paare repräsentiert, der Aktionsteil durch den Constraint-Aufruf bzw. die Instantiierung der Constraint-Relation.