next up previous contents index
Nächste Seite: 4.5.4.2 Flexible Kooperationen Aufwärts: 4.5.4 Kooperative Ansätze Vorherige Seite: 4.5.4 Kooperative Ansätze   Inhalt   Index

4.5.4.1 Ad-hoc-Kooperationen

Ansätze, die eine statische Kooperation vorsehen, auch Ad-hoc-Kooperationen genannt, sind in der Anwendung beschränkt auf eine bestimmte Domäne, fest vorgegebene Constraint-Solver und/oder eine bestimmte Lösungsstrategie, wie die Constraint-Solver zusammenwirken vgl. Granvilliers et al., 2001b,a, S. 3; Granvilliers et al., 2001c, S. 159 ff.; Monfroy, 1998, S. 349; Monfroy, 2000, S. 212. Beispiele für derartige Ansätze im Bereich der infiniten Domänen sind die von Benhamou und Granvilliers (1996) und Granvilliers (2001) vorgestellten Kooperationen. Benhamou und Granvilliers (1996) kombinieren algebraische Berechnungsmethoden mit Konsistenzverfahren für intervallwertige Domänen, Granvilliers (2001) unterschiedliche Algorithmen zur Konsistenzherstellung auf Intervalldomänen. Ziel ist in diesen Fällen die effizientere Verarbeitung der Problemstellungen. Auch kombinierte Lösungsalgorithmen für finite Domänen, wie sie z.B. in der Arbeit von Prosser (1993b) vorgestellt werden, können als statische Kooperationen aufgefasst werden.

Marti und Rueher (1995) und Rueher (1995) kombinieren (reellwertige) algebraische und intervallarithmetische Lösungsverfahren. Sie entwickeln ein verteiltes System mit asynchron kommunizierenden Agenten, basierend auf dem Paradigma des Concurrent Constraint Programming (CCP). Das System ermöglicht es Probleme zu lösen, die ein einzelner der eingesetzten Constraint-Solver nicht bewältigen könnte.

Kooperationen von Solvern, die Constraints mit vermischten Domänen verarbeiten können, sind die bereits genannten Ansätze zur Verarbeitung von Mixed CSPs (vgl. Benhamou, 1996; Gelle und Faltings, 2003; Gelle, 1998). Sie bieten die Möglichkeit Constraints zu verarbeiten, die Variablen sowohl mit finiten als auch infiniten Domänen beschränken, sind allerdings ebenfalls statische Ad-hoc-Kooperationen bzgl. der eingesetzten Lösungsverfahren und der Lösungsstrategie.

Constraint-Solver mit einer Ad-hoc-Kooperationen lassen sich z.T. auf Implementierungsebene in Form von kombinierten Algorithmen zügig erstellen und einsetzen. Auch eine Verarbeitung von unterschiedlichen Domänen ist möglich. Der ausschließliche Einsatz von Ad-hoc-Kooperationen ist jedoch grundsätzlich weniger geeignet, ein flexibles System vor dem Hintergrund einer effizienten Verarbeitung unterschiedlicher Problemstellungen zu erstellen.


next up previous contents index
Nächste Seite: 4.5.4.2 Flexible Kooperationen Aufwärts: 4.5.4 Kooperative Ansätze Vorherige Seite: 4.5.4 Kooperative Ansätze   Inhalt   Index