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2.2.6 Verhaltensbasiertes Konfigurieren

Als verhaltensbasierte Konfigurierung wird die Erweiterung der regel-, struktur-, constraint-, ressourcen- oder fallbasierten Konfigurierung um Verhaltenswissen bzgl. des zu konfigurierenden Systems bzw. der Konfigurierungsobjekte bezeichnet. Das Wissen über das Verhalten von Objekten kann z.B. in Form von Zustandsdiagrammen repräsentiert werden (vgl. Kühn, 2000, S. 92 ff.).

,,Unter dem verhaltensbasierten Konfigurieren verstehen wir einen Spezialfall des Konfigurierens, wobei Wissen über das Verhalten der Konfigurierungsobjekte oder des Gesamtsystems zur Problemlösung beiträgt`` (Kühn, 2001, S. 46). Als das Verhalten eines Objektes bzw. eines Systems werden die ,,Zustandsänderungen seiner veränderlichen Eigenschaften über die Zeit`` bezeichnet. Während der verhaltensbasierten Konfigurierung wird nicht nur strukturelles Wissen berücksichtigt, sondern auch das Systemverhalten der Komponenten. Mittel der verhaltensbasierten Konfigurierung sollten in Fällen eingesetzt werden, in denen das Verhalten des Systems wichtiger ist als der strukturelle Aufbau, oder selbiges nicht direkt aus letzterem abgeleitet werden kann.

Das Wissen über das Verhalten von Objekten lässt sich für die verschiedenen Verfahren auf unterschiedliche Weise adaptieren. Verhaltensinformationen können bei regelbasierten Systemen z.B. Wissenseinheiten sein, die innerhalb von Regeln sowohl im Bedingungs- als auch im Aktionsteil Anwendung finden können. Bei der strukturbasierten Konfigurierung wird das Verhaltenswissen als Eigenschaft von Objekten der Begriffshierarchie modelliert.2.5 Die constraint-basierte Konfigurierung sieht ein Constraint-System vor, dass eine spezielle Klasse von ,,Verhaltens-Constraints`` zur Verfügung stellt. Ebenso lässt sich für das ressourcenbasierte Konfigurieren das Verhaltenswissen als Ressourcen-Typ repräsentieren, oder entsprechend für fallbasiertes Konfigurieren als Index zum Wiederauffinden von Fällen innerhalb der Fallbasis anhand des Verhaltens selbiger. Zusätzlich kann Verhaltenswissen bei der Übernahme und Anpassung von Fällen unterstützend eingesetzt werden.



Fußnoten

...2.5
Für die Kombination von strukturbasierter Konfigurierung mit Mechanismen zur Auswertung von Verhaltenswissen wird von Kühn (2003) eine eigene Methodik namens ABACUS (A Behavior-Based Configuration Approach Using State Charts) eingeführt.

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