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3.4.1 Begriffshierarchie

Die Begriffshierarchie enthält die konzeptuelle Beschreibung aller Objekte und Abhängigkeiten der Anwendungsdomäne. Die Organisation des Wissens erfolgt in Hierarchien von Konzepten mit Hilfe von zwei sich ergänzenden Relationen. Intern werden die Konzepte als Frame repräsentiert, dessen Slots die Eigenschaften der Konzepte aufnehmen. Die Beschreibung der framebasierten Wissenshierarchie erfolgt mittels is-a- und has-parts-Beziehungen. Die Struktur der Begriffshierarchie wird auch als objektorientiert bezeichnet, weil sie wesentliche Merkmale (Vererbung und Aggregation) der Objektorientierung aufweist (vgl. Abschnitt 2.2.2).3.7

Abbildung 3.2: Ausschnitt aus der Beispiel-Begriffshierarchie (vgl. Günter, 1995b, S. 78)
\begin{figure}\centering
\includegraphics[width=12cm]{images/engcon_begriffshierarchie}
\ifx\pdfoutput\undefined
\fi
\end{figure}

Die Begriffshierarchie beschreibt durch Konzepte und Relationen abstrakt alle in der Domäne möglichen bzw. zulässigen Konfigurationen und definiert damit den Suchraum (vgl. Günter, 1992, S. 117). Weil die Begriffshierarchie von ENGCON die Metarepräsentation aller zulässigen Konfigurationen darstellt, wird sie auch als Ontologie bezeichnet (vgl. Noy und McGuinness, 2001). Ein Ausschnitt aus einer Beispiel-Begriffshierarchie ist in Abbildung 3.2 zu sehen. Alle Teilkonfigurationen und Komponenten können vom Wurzelknoten über is-a- und has-parts-Beziehungen erreicht werden. In einem Zielkonzept wird der Wurzelknoten der Konfiguration definiert. Das jeweilige Zielkonzept, von denen es beliebig viele in der Wissensbasis geben kann, wird zu Beginn der Konfigurierung ausgewählt. Mit der Auswahl des Zielkonzepts wird der weitere Ablauf anhand der Struktur des definierten Wurzelknotens festgelegt (siehe Abbildung 3.3).

Abbildung 3.3: Wurzelkonzept für eine PC-Konfiguration
\begin{figure}\centering
\begin{rahmen}
\begin{small}
\begin{verbatim}(def-do
...
...entation ''Ein Standard-PC'')\end{verbatim}
\end{small}\end{rahmen}
\end{figure}

Für die Begriffshierarchie wird die closed world assumption (CWA) vorausgesetzt, d.h. es wird angenommen, dass mit der Begriffshierarchie ein vollständiges Abbild der Anwendungsdomäne vorliegt. Weitere Objekte z.B. sind nur durch eine Erweiterung des statischen Wissens zur Laufzeit möglich. Obwohl die CWA sehr einschränkend ist, so ist sie für technische Domänen angemessen, weil dort die Anzahl der Objekte begrenzt ist, und alle Objekte und Eigenschaften bekannt sein müssen, um eine Konfigurierung durchführen zu können (vgl. Cunis und Günter, 1991, S. 44).



Fußnoten

...3.7
Einen Mechanismus ähnlich den ,,Methoden`` aus der objektorientierten Programmierung gibt es freilich nicht.

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