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SICONFEX

Das Expertensystem SICONFEX wurde für einen ähnlichen Anwendungsfall entwickelt wie XCON, bietet aber eine gänzlich andere Lösung an. SICONFEX wurde 1985 u.a. bei Siemens, München, entwickelt. Mit Hilfe von SICONFEX wurden die Betriebssysteme von SICOMP-Prozessrechnern konfiguriert (vgl. Neumann, 1991, S. 18 f.). Die Eingabedaten bestehen aus Hardwarekomponenten und Angaben zur Software und der vorgesehenen Benutzungsart. Sie werden über einen benutzerfreundlichen Dialog abgefragt und erfordern nur noch ein Mindestmaß an Verständnis des Benutzers der zu konfigurierenden Hard- und Softwarekomponenten.

Neben der aufwendigen Benutzungsschnittstelle ist besonders die hochstrukturierte Wissensbasis kennzeichnend für SICONFEX. Die Strukturierung des statischen Domänenwissens bezieht unterschiedliche Techniken ein: Objektbeschreibungen durch Schemata, konzeptuelle Hierarchien, Vererbungsmechanismen, Regeln, Domänenprozeduren und normaler Lisp-Code. Die Regelsemantik wird dabei im Gegensatz zu XCON nicht einfach prozedural als

   IF <Bedingungen> THEN DO <Aktionen>

sondern logisch als

   IF <Prämissen> THEN DO <Konklusionen>

interpretiert (vgl. Neumann, 1988, S. 39). Neben einer hochstrukturierten Wissensbasis und einer umfangreichen Benutzungsschnittstelle verfügt SICONFEX über hybride Problemlösungstechniken und Optimierungsmethoden. Die Aufgabenspezifikation erfolgt in SICONFEX über einen algorithmischen Ansatz, wobei Regeln keinen Einfluss auf die Ablaufkontrolle haben.


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